Lehrlingsausbilder*in

Lehrlingsausbilder*innen führen die Ausbildung der Lehrlinge für einen oder mehrere Lehrberufe in einem Betrieb durch. Sie fördern die praktischen Kenntnisse der Lehrlinge und leiten sie bei der Ausübung der beruflichen Tätigkeiten an. Dabei berücksichtigen die Lehrlingsausbilder*innen die Gegebenheiten des jeweiligen Betriebs. Lehrlingsausbilder*innen beurteilen auch die Leistungen der Lehrlinge und sind darauf bedacht, deren Selbstständigkeit zu fördern. Sie sind im Betrieb die Ansprechpartner*innen der Lehrlinge und stehen ihnen daher beratend zur Seite. Lehrlingsausbilder*innen arbeiten eng mit Berufsschullehrer*innen zusammen und haben außerdem Kontakt zu Mitarbeiter*innen von Behörden und Ministerien.

Ausbildung Lehrlingsausbilder*in:

Die Ausbildung der Lehrlingsausbilder*innen in Österreich ist durch das Berufsausbildungsgesetz geregelt. In Ausbildungsbetrieben muss generell mindestens ein verantwortlicher Ausbilder bzw. eine verantwortliche Ausbilderin bestellt sein. Diese Aufgabe kann entweder der*die Lehrberechtigte (Unternehmer*in) selbst übernehmen oder eine/n Mitarbeiter*in im Unternehmen damit beauftragen.

Lehrlingsausbilder*innen eines Betriebes müssen über eine entsprechende Ausbilderqualifikation verfügen. Diese umfasst neben dem fachlichen auch berufspädagogisches und rechtliches Wissen. Für den Erwerb der Ausbilderqualifikation gibt es zwei Möglichkeiten:

  • Absolvierung eines Ausbilderkurses: Dieser Kurs umfasst zumindest 40 Unterrichtseinheiten und schließt mit einem Fachgespräch ab. Ausbilderkurse werden von den Wirtschaftsförderungsinstituten der Wirtschaftskammer (WIFI) und den Berufsförderungsinstituten (bfi) angeboten. Die Kosten sind je nach Bundesland und Kursanbieter unterschiedlich und betragen zwischen 300 und 440 Euro.
  • Ablegung der Ausbilderprüfung: Diese kann im Rahmen der Meister- oder Befähigungsprüfung oder als eigene Prüfung abgelegt werden. Vorbereitungskurse für diese Prüfung werden von den Wirtschaftsförderungsinstituten der Wirtschaftskammer (WIFI) und den Berufsförderungsinstituten (bfi) angeboten. Die Prüfungsgebühren betragen 90 Euro.

Eine Reihe von Prüfungen ersetzt allerdings die Ausbilderprüfung bzw. den Ausbilderkurs - hier einige Beispiele:

  • Unternehmerprüfung
  • Abschlussprüfung an Werkmeisterschulen
  • Abschlussprüfung an den Meisterschulen
  • Abschlussprüfung an den Bauhandwerkerschulen
  • Befähigungsprüfung für das Gewerbe der Technischen Büros / Ingenieursbüros
  • Befähigungsprüfung für das Baumeistergewerbe
  • Notariatsprüfung
  • Fachprüfung für Wirtschaftsprüfer und Steuerberater
  • Fachprüfung für Buchprüfer und Steuerberater
  • Rechtsanwaltprüfung
  • Ziviltechnikerprüfung
  • Lehramtsprüfung an einer berufspädagogischen Hochschule für Berufsschullehrer/innen
  • Dienstprüfung für Beamte des Bundes, der Länder oder der Gemeinden für die Verwendungsgruppen A, B oder C oder für die Verwendungsgruppen A1, A2 oder A3 sowie entsprechende Dienstprüfungen für Vertragsbedienstete des Bundes, der Länder oder der Gemeinden etc.

Weitere Informationen bieten die Lehrlingsstellen der Wirtschaftskammer sowie das Netzwerk zur Unterstützung und Förderung der Ausbildung der Ausbilderinnen und Ausbilder http://www.ausbilder.at.

Für diesen Beruf gibt es folgende Bildungswege:

  • Sonstige Berufe (Berufe mit Kurzausbildung/spezieller betrieblicher Ausbildung)

...und dort kannst du den Beruf Lehrlingsausbilder*in ausüben:
Bilder
  • Abenteuer Unterricht: Lehren als Beruf
  • Kids & Teens: Arbeiten mit Kindern und Jugendlichen
  • E-Learning

Alternative Berufe sind Berufe, die entweder eine ähnliche Ausbildung oder ähnliche Aufgaben- oder Tätigkeitsbereiche haben, wie der Beruf, über den du dich gerade informierst. Die Ähnlichkeit kann auch in den Arbeitsmaterialien, den Arbeitsumgebungen liegen oder in der Art, wie du mit anderen Menschen zusammenarbeitest.

Diese Liste soll dir bei der Überlegung helfen, welche Berufe und Ausbildungen für dich noch interessant sein könnten und dich auf weitere Ideen bringen.

Fachkompetenz

  • didaktische Fähigkeiten
  • gute Beobachtungsgabe
  • fachspezifische Fähigkeiten und Fertigkeiten (Lehrer*in)
  • gute Deutschkenntnisse
  • Datensicherheit und Datenschutz

Sozialkompetenz

  • Aufgeschlossenheit
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Verständnis für Jugendliche und Kinder
  • Einfühlungsvermögen
  • Integrationsvermögen
  • Motivationsfähigkeit
  • Durchsetzungsvermögen
  • Konfliktfähigkeit
  • Hilfsbereitschaft
  • interkulturelle Kompetenz

Selbstkompetenz

  • Aufmerksamkeit
  • Geduld
  • Belastbarkeit / Resilienz
  • Beurteilungsvermögen / Entscheidungsfähigkeit
  • Flexibilität / Veränderungsbereitschaft
  • Begeisterungsfähigkeit
  • Selbstbeherrschung
  • Ausdauer / Durchhaltevermögen
  • Freundlichkeit
  • Selbstorganisation

Weitere Anforderungen

  • gepflegtes Erscheinungsbild

Methodenkompetenz

  • Koordinationsfähigkeit
  • Kreativität
  • Planungsfähigkeit
  • Organisationsfähigkeit
  • Problemlösungsfähigkeit
  • systematische Arbeitsweise
  • Berufsgruppe:
    Erziehung / Bildung / Soziales / Religion
  • Berufstyp:
    Hauptberuf