Erwachsenenbildner*in

Erwachsenenbildner*in ist ein Sammelbegriff für zahlreiche Funktionen im Bereich der Erwachsenen- und beruflichen Weiterbildung. Die Aufgaben von Erwachsenenbildner*innen reichen von der Bildungs- und Berufsberatung über die Organisation und das Management von Seminaren, Lehrgängen usw. bis hin zu Trainings- und Lehrtätigkeiten. So vielfältig die Aufgaben, so vielfältig ist auch ihr Ausbildungshintergrund: Universitätsabsolvent*innen aller Studienrichtungen finden sich ebenso wie Fachkräfte aus unterschiedlichen Unternehmensbereichen mit langjähriger Berufspraxis.

Erwachsenenbildner*innen arbeiten für Weiterbildungseinrichtungen, Kurs- und Seminaranbieter*innen, öffentliche Institutionen, in Personalabteilungen großer Unternehmen usw. Sie üben ihre Tätigkeit häufig selbstständig und nebenberuflich aus. Erwachsenenbildner*innen arbeiten im Team mit Kolleg*innen und Verwaltungsmitarbeiter*innen und haben Kontakt mit Kursteilnehmer*innen, Beratungssuchenden, aber auch mit Behörden und Institutionen der Arbeitsmarktverwaltung (z. B. AMS).

Ausbildung Erwachsenenbildner*in:

Den Zugang zu dem Berufsbild der Erwachsenenbildner*innen eröffnen unterschiedliche - häufig universitäre - Ausbildungen. Klassische Quellberufe im Bereich der Erwachsenenbildung sind Pädagog*innen, Lehrer*innen, Sozialwissenschafter*innen, Psycholog*innen oder Praktiker*innen aus dem Personalwesen. In den diversen Aufgabengebieten finden aber auch Praktiker*innen aus zahlreichen anderen Berufsbereichen Zugang zur Tätigkeit als Erwachsenenbildner*in.

Zusätzlich zu den unterschiedlichsten Grundausbildungen ist meist eine intensive Einschulung im Unternehmen bzw. in der Weiterbildungseinrichtung (innerbetriebliche Ausbildung) und Weiterbildungen in Bereichen Beratung, Kommunikation, Didaktik usw. erforderlich.

Um die Qualität und Transparenz in der Erwachsenenbildung zu sichern, können Personen, die in der Erwachsenenbildung tätig sind, die eigene didaktische-methodische Kompetenz durch entsprechende Zertifikate nachweisen zu können. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten:

1. Trainer*innenzertifikat durch Absolvierung einer entsprechenden Ausbildung: Viele Erwachsenenbildungsinstitute bieten solche Ausbildungen an. Die Zertifikate sind dabei nicht nur für das vergebene Institut relevant, sondern können branchenweit eingesetzt werden. Wenn man z. B. eine WIFI-Trainer*innen-Ausbildung gemacht hat, kann man nicht nur im WIFI arbeiten. Das Zertifikat ist (sollte) auch bei anderen Einrichtungen anerkannt werden.

2. wba-Zertifizierung: Die Weiterbildungsakademie (wba) zertifiziert Trainer*innenkompetenzen (auf zwei Niveaus: Zertifizierung und Diplom), um "Standards" für diesen unreglementierten Bereich zu schaffen. Es handelt sich dabei nicht um eine Ausbildung, sondern um eine Validierung bestehender Kompetenzen. Personen, die als Trainer*in tätig sind, können ihre auf verschiedene Weise erworbenen Kompetenzen und Praxiszeiten im Rahmen eines Zertifizierungsverfahrens feststellen und anrechnen lassen. Sie erhalten ein anerkanntes Zertifikat bzw. Diplom zum/zur zertifizierten Erwachsenenbildner*in bzw. diplomierten Erwachsenenbildner*in. Außerdem wird im Rahmen dieses Verfahrens festgestellt, welche Weiterbildungsmaßnahmen noch gesetzt werden müssen, um die Zertifizierung bzw. Diplomierung zu erhalten.
Genauere Infos: Weiterbildungsakademie

3. Andere Personenzertifzierungen: Es gibt verschiedene Anbieter (SystemCert, WIFI-Zertifizierungsstelle usw.), die nach der Personenzertifizierungsnorm Trainer*innen-Zertifikate vergeben. Wie das wba-Zertifikat sind diese keine Ausbildungen, sondern reine Zertifizierungsverfahren. Im Unterschied zur wba müssen dabei aber Prüfungen absolviert werden, während es sich bei der wba-Zertifizierung um ein Validierungsverfahren handelt.

Für diesen Beruf gibt es folgende Bildungswege:

  • Berufe mit schulischer (Fach-)ausbildung (AHS, BMS, BHS, Kollegs und andere)

  • Akademische Berufe (Fachhochschulen, Universitäten, Pädagogische Hochschulen)

...und dort kannst du den Beruf Erwachsenenbildner*in ausüben:
Bilder
  • Hand in Hand: Arbeiten mit Menschen - Coachen, Betreuen und Beraten
  • Abenteuer Unterricht: Lehren als Beruf
  • Blended Learning
  • Didaktik
  • Diversity Management
  • Mediation
  • Webinar

Alternative Berufe sind Berufe, die entweder eine ähnliche Ausbildung oder ähnliche Aufgaben- oder Tätigkeitsbereiche haben, wie der Beruf, über den du dich gerade informierst. Die Ähnlichkeit kann auch in den Arbeitsmaterialien, den Arbeitsumgebungen liegen oder in der Art, wie du mit anderen Menschen zusammenarbeitest.

Diese Liste soll dir bei der Überlegung helfen, welche Berufe und Ausbildungen für dich noch interessant sein könnten und dich auf weitere Ideen bringen.

Körperliche Anforderungen

  • gute Stimme

Fachkompetenz

  • didaktische Fähigkeiten
  • gute rhetorische Fähigkeit
  • gute Beobachtungsgabe
  • fachspezifische Fähigkeiten und Fertigkeiten (Lehrer*in)
  • Präsentationsfähigkeit
  • gute Deutschkenntnisse
  • Datensicherheit und Datenschutz

Sozialkompetenz

  • Aufgeschlossenheit
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Einfühlungsvermögen
  • Bereitschaft zum Zuhören
  • Motivationsfähigkeit
  • Kritikfähigkeit
  • Argumentationsfähigkeit / Überzeugungsfähigkeit
  • Konfliktfähigkeit
  • Kund*innenorientierung

Selbstkompetenz

  • Aufmerksamkeit
  • Geduld
  • Belastbarkeit / Resilienz
  • Beurteilungsvermögen / Entscheidungsfähigkeit
  • Flexibilität / Veränderungsbereitschaft
  • Verschwiegenheit / Diskretion
  • Freundlichkeit

Weitere Anforderungen

  • gepflegtes Erscheinungsbild

Methodenkompetenz

  • Koordinationsfähigkeit
  • Kreativität
  • Planungsfähigkeit
  • interdisziplinäres Denken
  • Organisationsfähigkeit
  • systematische Arbeitsweise
  • Berufsgruppe:
    Erziehung / Bildung / Soziales / Religion
  • Berufstyp:
    Hauptberuf