Trainer*in

Den Begriff Trainer*in kennt man vor allem aus dem Sportbereich. Er wird aber auch in der Erwachsenen- bzw. Weiterbildung für alle Personen verwendet, die Wissen und Können vermitteln.

Trainer*innen führen Kurse, Seminare und Schulungen zu unterschiedlichen Themen durch. Sie planen die Lerneinheiten und wählen die passenden Vermittlungsmethoden sowie Medien aus. Sie erarbeiten die Inhalte der Seminare abgestimmt auf ihre Teilnehmer*innen, geben ausreichend Möglichkeit zur Übung, beurteilen die Teilnehmer*innen und führen Lernfortschrittskontrollen durch.

Trainer*innen sind häufig als Selbstständige für Erwachsenen- und Weiterbildungseinrichtungen tätig oder werden von größeren Unternehmen und Organisationen direkt gebucht. Sie üben diese Tätigkeit oft zusätzlich zu ihrem Hauptberuf z. B. auch am Abend oder an Wochenenden aus. Dabei arbeiten sie dabei mit Lehrgangsleiter*innen oder Personalverantwortlichen zusammen, die die Kurse planen und organisieren.

Ausbildung Trainer*in:

Anders als z. B. bei Lehrer*innen in Schulen, Sporttrainer*innen oder auch Lehrlingsausbilder*innen erfordert die Tätigkeit einer Trainerin/eines Trainers in der Erwachsenen- bzw. Weiterbildung in vielen Fällen keine spezielle Ausbildung, sondern begründet sich in der Regel aus ihrer Expertise in einem Fachbereich. Je nach Trainingsbereich können aber auch spezielle Ausbildungen erforderlich sein. (Hinweis: Das gilt nicht für z. B. Ausbilder*innen in der Lehrlingsausbildung, Lehrer*innen an Schulen, Sporttrainer*innen usw.

Aufbauend auf die unterschiedlichen Erstausbildungen und die meist umfangreiche Fachpraxis werden von Trainer*innen diverse Weiterbildungen in Bereichen wie z. B. Beratung und Kommunikation, Didaktik, Gender und Diversity, Medienkompetenz, Präsentationstechnik erwartet.
Erwachsenenbildungseinrichtungen fordern von ihren angestellten Trainer*innen oft ein Durchlaufen ihrer Trainer*innenausbildungen, um über die fachliche Expertise hinaus das methodisch-didaktisches Rüstzeug für Trainings sicherzustellen.

Um die Qualität und Transparenz in der Erwachsenenbildung zu sichern, und um als Trainer*in am Erwachsenenbildungsmarkt stärker Fuß fassen zu können, empfiehlt es sich, die eigene didaktische-methodische Kompetenz durch entsprechende Zertifikate nachweisen zu können. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten:

1. Trainer*innenzertifikat durch Absolvierung einer entsprechenden Ausbildung: Viele Erwachsenenbildungsinstitute bieten solche Ausbildungen an. Die Zertifikate sind dabei nicht nur für das vergebene Institut relevant, sondern können branchenweit eingesetzt werden. Wenn man z. B. eine WIFI-Trainer*innen-Ausbildung gemacht hat, kann man nicht nur im WIFI arbeiten. Das Zertifikat ist (sollte) auch bei anderen Einrichtungen anerkannt werden.

2. wba-Zertifizierung: Die Weiterbildungsakademie (wba) zertifiziert Trainer*innenkompetenzen (auf zwei Niveaus: Zertifizierung und Diplom), um "Standards" für diesen unreglementierten Bereich zu schaffen. Es handelt sich dabei nicht um eine Ausbildung, sondern um eine Validierung bestehender Kompetenzen. Personen, die als Trainer*in tätig sind, können ihre auf verschiedene Weise erworbenen Kompetenzen und Praxiszeiten im Rahmen eines Zertifizierungsverfahrens feststellen und anrechnen lassen. Sie erhalten ein anerkanntes Zertifikat bzw. Diplom zum/zur zertifizierten Erwachsenenbildner*in bzw. diplomierten Erwachsenenbildner*in. Außerdem wird im Rahmen dieses Verfahrens festgestellt, welche Weiterbildungsmaßnahmen noch gesetzt werden müssen, um die Zertifizierung bzw. Diplomierung zu erhalten.
Genauere Infos: Weiterbildungsakademie

3. Andere Personenzertifzierungen: Es gibt verschiedene Anbieter (SystemCert, WIFI-Zertifizierungsstelle usw.), die nach der Personenzertifizierungsnorm Trainer*innen-Zertifikate vergeben. Wie das wba-Zertifikat sind diese keine Ausbildungen, sondern reine Zertifizierungsverfahren. Im Unterschied zur wba müssen dabei aber Prüfungen absolviert werden, während es sich bei der wba-Zertifizierung um ein Validierungsverfahren handelt.

Für diesen Beruf gibt es folgende Bildungswege:

  • Berufe mit schulischer (Fach-)ausbildung (AHS, BMS, BHS, Kollegs und andere)

  • Akademische Berufe (Fachhochschulen, Universitäten, Pädagogische Hochschulen)

  • Sonstige Berufe (Berufe mit Kurzausbildung/spezieller betrieblicher Ausbildung)

...und dort kannst du den Beruf Trainer*in ausüben:
Bilder
  • Hand in Hand: Arbeiten mit Menschen - Coachen, Betreuen und Beraten
  • Abenteuer Unterricht: Lehren als Beruf
  • Didaktik
  • Diversity Management
  • Gender Mainstreaming
  • Mediation
  • Webinar

Alternative Berufe sind Berufe, die entweder eine ähnliche Ausbildung oder ähnliche Aufgaben- oder Tätigkeitsbereiche haben, wie der Beruf, über den du dich gerade informierst. Die Ähnlichkeit kann auch in den Arbeitsmaterialien, den Arbeitsumgebungen liegen oder in der Art, wie du mit anderen Menschen zusammenarbeitest.

Diese Liste soll dir bei der Überlegung helfen, welche Berufe und Ausbildungen für dich noch interessant sein könnten und dich auf weitere Ideen bringen.

Fachkompetenz

  • didaktische Fähigkeiten
  • gute rhetorische Fähigkeit
  • gute Beobachtungsgabe
  • gute Allgemeinbildung
  • fachspezifische Fähigkeiten und Fertigkeiten (Lehrer*in)
  • Präsentationsfähigkeit
  • Anwendung und Bedienung digitaler Tools
  • gute Deutschkenntnisse
  • Datensicherheit und Datenschutz

Sozialkompetenz

  • Aufgeschlossenheit
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Einfühlungsvermögen
  • Integrationsvermögen
  • Motivationsfähigkeit
  • Kritikfähigkeit
  • Durchsetzungsvermögen
  • Kund*innenorientierung
  • Hilfsbereitschaft

Selbstkompetenz

  • Aufmerksamkeit
  • Geduld
  • Flexibilität / Veränderungsbereitschaft
  • Selbstvertrauen / Selbstbewusstsein
  • Freundlichkeit

Weitere Anforderungen

  • gepflegtes Erscheinungsbild

Methodenkompetenz

  • Koordinationsfähigkeit
  • Kreativität
  • Planungsfähigkeit
  • interdisziplinäres Denken
  • Organisationsfähigkeit
  • Problemlösungsfähigkeit
  • Informationsrecherche und Wissensmanagement
  • Umgang mit sozialen Medien
  • Berufsgruppe:
    Erziehung / Bildung / Soziales / Religion
  • Berufstyp:
    Hauptberuf