Unternehmer*innen leiten eigene Betriebe aller Branchen und Größen, vom gewerblichen Kleinbetrieb bis zum Industrieunternehmen. Als Eigentümer*innen ihrer Betriebe tragen sie die Hauptverantwortung für den Geschäftserfolg und damit auch das Risiko für Misserfolg. Sie planen, koordinieren und steuern die Aktivitäten ihres Unternehmens, arbeiten Leitlinien und Unternehmensstrategien aus, legen Zielvorgaben fest, erstellen Bilanzen und Geschäftsberichte, nehmen Mitarbeiter*innen auf und teilen diese ein. Sie stehen in Kontakt zu Geschäftspartner*innen, Banken, Kund*innen und Lieferant*innen. In vielen kleineren und mittleren Betrieben sind Unternehmer*innen aber auch direkt in der Herstellung ihrer Produkte und Dienstleistungen tätig, d. h. sie produzieren, bedienen, beraten, reparieren, bauen usw.
Unternehmer*in kann im Prinzip jede Person werden, die eine Geschäftsidee hat, mit der man sich selbstständig machen kann bzw. mit der man ein Unternehmen gründen (oder übernehmen) kann (siehe dazu unseren Thementext Im Fokus: Selbstständigkeit).
Für viele Tätigkeiten gibt es keine Mindestanforderung an die Qualifikation (freie Gewerbe wie z. B. Handelsgewerbe), d. h. man muss dafür nicht unbedingt einen bestimmten Beruf erlernt haben. Eine Ausbildung in dem Bereich, in dem man sich selbstständig machen will, ist aber unbedingt empfehlenswert.
Die sogenannten reglementierten Gewerbe und Handwerke erfordern hingegen einen sogenannten Befähigungsnachweis (z. B. eine Meisterprüfung oder Befähigungsprüfung). Auch für viele "freie Berufe" müssen spezielle Prüfungen oder Ausbildungen nachgewiesen werden (z. B. Steuerberater*in, Physiotherapeut*in, Apotheker*in, Arzt/Ärztin).
In jedem Fall sollten sich Unternehmer*innen neben ihren jeweiligen fachspezifischen Kenntnissen und Fertigkeiten auch kaufmännische Kenntnisse aneignen: z. B. Unternehmerprüfung, Handelsakademie, Fachhochschulstudium oder Universitätsstudium im Bereich Betriebswirtschaft/Management). Es gibt aber auch viele Lehrgänge an Weiterbildungseinrichtungen, Aufbaulehrgänge und Kollegs, die kaufmännische Kompetenzen vermitteln.
Außerdem sollte man als Unternehmer*in ausgeprägte soziale Kompetenzen (Team- und Kommunikationsfähigkeit, interkulturelle Kompetenz usw.) und bestimmte persönliche Eigenschaften und Einstellungen (Selbstorganisationsfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Belastbarkeit/Resilienz usw.) mitbringen.
Für diesen Beruf gibt es folgende Bildungswege:
Berufe mit schulischer (Fach-)ausbildung (AHS, BMS, BHS, Kollegs und andere)
Akademische Berufe (Fachhochschulen, Universitäten, Pädagogische Hochschulen)
Sonstige Berufe (Berufe mit Kurzausbildung/spezieller betrieblicher Ausbildung)
Alternative Berufe sind Berufe, die entweder eine ähnliche Ausbildung oder ähnliche Aufgaben- oder Tätigkeitsbereiche haben, wie der Beruf, über den du dich gerade informierst. Die Ähnlichkeit kann auch in den Arbeitsmaterialien, den Arbeitsumgebungen liegen oder in der Art, wie du mit anderen Menschen zusammenarbeitest.
Diese Liste soll dir bei der Überlegung helfen, welche Berufe und Ausbildungen für dich noch interessant sein könnten und dich auf weitere Ideen bringen.
Fachkompetenz
Sozialkompetenz
Selbstkompetenz
Weitere Anforderungen
Methodenkompetenz